Valdštejnský palác (Waldstein-Palais)
Der repräsentativste Raum des Palais, das mit seiner Nordfassade zu der Prager Burg orientiert ist, ist der Hauptsaal. Historische Räumlichkeiten des Palais sind an Wochenenden kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Neben dem Hauptsaal befinden sich hier ehemalige Repräsentationssalons Waldsteins – der Rittersaal, das Vorzimmer, der Audienzsaal. Im gegenüberliegenden Flügel des Waldstein-Palais sind dann parallel mit dem Hauptsaal zwei Gänge platziert: der Mythologische Gand und ein Geschoss höher der Astrologische Gang mit reicher Fresken- und Stuckdekoration. Früher war es möglich, aus dem Mythologischen Gang ins Erdgeschoss mit einem großen Pferdestall für fast 40 Pferde niederzugehen. Das Interessante der ehemaligen Ställe ist, dass jedes Pferd über der Bindung sein Porträt hatte. Heute befindet sich in diesen Räumlichkeiten der Verfahrenssaal.
Albrecht von Waldstein ließ den Palastkomplex im Jahre 1623 auf der Stelle des ehemaligen Trčkovský-Palais und von weiteren 26 Häusern, drei großen Gärten und einer Ziegelbrennerei erbauen. Am Bau nahmen bedeutende italienische Architekten, Baumeister und Künstler teil. Das Palais wurde im Jahre 1648 zum Opfer der Plünderei des schwedischen Heers, und sämtliche Wertsachen einschließlich der Bronzestatuen des ehemaligen kaiserlichen Bildhauers von Rudolf II. Adrian de Vries wurden als Kriegsbeute weggeführt.
Das Palais war bis 1945 im Besitz von Nachfahren Waldsteins. Danach ging es ins Eigentum des Staats über, der daraus den Sitz von Staatsinstitutionen machte. Seit dem Jahr 1996 residiert hier die obere Parlamentskammer, der Senat des Parlaments der ČR. Für die Qualität der umfangreichen Rekonstruktion, die im Jahre 2003 fertig gestellt wurde, erwarb das Waldstein-Palais die Würdigung Europa Nostra.